Irkutskblog 2012
Wer sich dafür interessiert, wie sich mein kleines Blog im weltweiten Web 2012 so geschlagen hat: hier entlang.
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Vor dem Stadion der Arbeit fand eine Demonstration statt. Man befürchtete einen umfangreichen Arbeitsplatzverlust aufgrund angekündigter, weitreichender Umstrukturierungen. Der gesamte Sektor am Arbeitsmarkt würde sich grundlegend wandeln, womöglich gar irreparable Schäden davon tragen. Die Beschäftigten waren zu tiefst verunsichert. Alle waren angehalten zu erscheinen, doch nicht alle folgten. Eine Mitarbeiterin etwa gab später an, sie sei ferngeblieben, da sie von der Protestveranstaltung nur allgemein erfahren hatte, nicht aber von ihrer Vorgesetzten konkret zu Zeit und Ort eingeladen worden war. Man hätte annehmen können, dass der Erhalt des Arbeitsplatzes wichtig genug sei, doch über allem Inhalt wacht die Strenge der zu wahrenden Form: Ihr Fehlen hatte ausschließlich rhetorische Gründe.
Die Kellnerin des Restaurants „Pivovarnya“ im 130. Quartal öffnet die Tür. Sie trägt eine strenge, antiquiert wirkende Bedienstetenkleidung, schwarzer Rock, weiße Schürze. In Brusthöhe ist ein Schild angebracht, das ihren (vermutlich realen) Vornamen angibt. An diesem Namensschild trägt sie, wie alle ihre Kolleginnen, vollkommen unpassend, einen großen bunten Nuckel. Die Gäste, drei junge Männer, treten ein, schauen sich im eher leeren Gastraum um, bewundern die hinter der Bar stehenden Braukessel. Einer der Gäste schielt wiederholt, irritiert, auf den lieblos, mit einer aufgebogenen Büroklammer am hellen Schürzenstoff befestigten Nuckel. Den Namen der jungen Frau liest er nicht. Während sie die Kleidung der Gäste in die Garderobe hängt, bittet er um Erlaubnis, ihr eine Frage stellen zu dürfen. Die Kellnerin hat bislang kein unnötiges Wort verloren, nun wendet sie sich ihm aufmerksam zu. Wieso sie denn diesen Nuckel trage, was das denn mit Bier brauen zu tun habe? Ihr Interesse ist augenblicklich verschwunden, sie lächelt gequält und sagt, das Restaurant sei jetzt ein Jahr alt, der Nuckel symbolisiere das. Es ist unverkennbar, dass das humoristisch gemeinte Accessoire niemand witzig findet, es aber für eine Weile zur Arbeitskleidung gehört. Die jungen Männer setzen sich, die Kellnerin bedient. Als sie irgendwann gehen, gibt eine andere Kellnerin die Jacken aus, sie trägt keinen Nuckel. Wo sei ihrer denn geblieben, fragt der Gast. Ach irgendwo da an der Theke, antwortet sie gemütlich, ihr sei das Ding allzu blöd. Es gäbe doch nichts Schöneres, meint er später zu seinen Kumpeln, die sich über vegetarische Lebensweise unterhalten, als ein gesundes Selbstbewusstsein.
Die Sache mit den Ausländern ist für Inländer so ziemlich überall ein irgendwie unangenehmes Thema. Denn so ein Migrant, ist er erstmal da, schafft, scheints, hauptsächlich Probleme. Deswegen sind in vielen Ländern, z.B. in Deutschland, viele Inländer, die befürchten allerhand vom Ausländer und sogar, dass sich das Inland schließlich abschafft. So in ähnlich auch in Russland. Nur schreiben die Inländer da keine Bücher, sondern sie marschieren, z.B. durch Moskau. Oder sie machen Gesetze, die unerwünschten Umgang mit dem Ausländer zur verbotenen Tat werden lässt. Ich bin auch Ausländer in Russland und verrate jetzt mal was: Das ist eigentlich alles doch nur gut gemeint. Zum Wohle des Volkes. Schöner unsere Städte und Gemeinden. Wirklich!
Wie zum Beispiel diese schöne Broschüre aus St. Petersburg, die den Ausländern, die hier „Arbeitsmigranten“ heißen und sonst eher mit dem aus Deutschland importierten Begriff „Gastarbeiter“ bezeichnet werden, das Leben so leicht wie möglich machen soll, damit sie gute Arbeit leisten, über die sich die Inländer freuen können. Gastarbeiter eben. Daher sind sie auch konsequent als Werkzeug abgebildet. Ist ja auch so, die meisten Ausländer kommen nach Russland, um hier zu arbeiten, meist im Baugewerbe. Werkzeuge eben. Wo ist das Problem? Ist doch nur gut gemeint.
In Irkutsk aber scheint es mit der Qualität der Gastarbeiterarbeit nicht mehr so zum Besten zu stehen. Jedenfalls möchte der Gouverneur des Irkutsker Gebietes nicht mehr ganz so viele Gastarbeiter, sondern ab 2013 nur noch halb so viele. Und die andere Hälfte soll mit den Inländern gefüllt werden, die zur freien Arbeitsverfügung stehen: Studenten. Damit nämlich kann man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: auf ganz legalem Weg wird man die nicht ganz so populären Leute los, und gleichzeitig erhöhe sich nach Ansicht des Gouverneurs die Qualität der Arbeit. „Daran glaube ich“, sagt der Gouverneur.
Ist es eigentlich von Bedeutung, dass seit Jahren sich die Zahl der Einwohner im Irkutsker Gebiet verringert? Ist es wichtig, dass deutlich mehr Menschen aus Irkutsk weggehen als dass sie aus dem Ausland kommen und bleiben? Für die Forderung von weniger Ausländern ja sowieso noch nie gewesen. Und wenn schon Migranten, dann sollten sie bitte schon was können, wenn sie ihre Arbeitskraft in Russland einzusetzen gedenken. Oder es darf der eigene Nachwuchs endlich ran.
Der Irkutsker Gouverneur hat, scheints, den Glauben an die Schaffenskraft der jungen Leute entdeckt: Mit den Klügsten und Aktivsten der Jugend von heute, die die tollsten Vorschläge zur Entwicklung des Irkutsker Gebietes machen, möchte er sich fortan treffen. Es ist wirklich zu begrüßen, dass die Jugendlichen in diesem Umfang von der Politik ernst genommen und mit einbezogen werden. Das scheint die richtige Balance zwischen theoretischer und produktiver Arbeit, zwischen Geist und Körper, zwischen ideellen und materiellen Werten. Früher mal gab es mal in Deutschland ein wunderschönes Lied, das die Euphorie über die jugendliche Schaffenskraft ganz hervorragend ausdrückte bzw diese Kraft beim Singen überhaupt erst hervorbrachte: Und es wäre doch wirklich zu begrüßen, wenn es in Russland gelänge, das so wichtige, so migrantisierte, so vernachlässigte Baugewerbe mit neuer Schaffenskraft zu neuem Leben zu erwecken. Denn es gilt mehr denn je: Schöner unsere Städte und Gemeinden!
Die Hunde blicken drohend, als sie vorüber laufen. Irgendetwas muss sie von ihren üblichen Quartieren vertrieben haben. In einer ungewöhnlich großen Gruppe, beinah zehn Tiere, sind sie auf der Suche nach einer ruhigeren Ecke ihres Reviers und laufen über die frequentierte Straße. Die Autos sind vom Straßenschlamm verdreckt. Ein dunkler, schwerer Off-Roader, aus dem dunkle, schwere Gitarrenriffs dröhnen, biegt in den Innenhof ein und bremst hart vor der Haustür. Niemand steigt aus. Stattdessen ertönt bestimmt die Hupe. Etwas weiter steht eine Limousine mit laufendem Motor herum, ohne Insassen. Die Sandkästen des Spielplatzes sind zugeschneit, vereist, teilweise wieder aufgetaut, Dreck und Matsch. Im Sommer liegen hier die Hunde, die Mütter mit ihren Kleinkindern an verbogener Schaukel, Wippe und Karussel ignorierend. Unter den Bänken, auf denen pelzig die Hofältesten bei besserem Wetter sitzen und die verdorbene Jugend von heute beklagen, liegen ein paar Bierflaschen. Können aber auch vom umgestoßenen Mülleimer sein. Zwei Jungs übernehmen den Platz, um zu bolzen. Der eine drischt den Ball in Richtung Tor, verfehlt es klar und trifft ein parkendes Auto. Von der minutenlangen Alarmanlage lassen sie sich nicht stören. Auch hinter den Gardinen keine Regung. Es ist an diesem arbeitsfreien Montag mal einfach gar nichts los.
…und weil sonst nichts los ist: Irgendwas mit Schneemensch und Sibirien geht immer. http://german.ruvr.ru/
Die Existenz des Yetis war selbstverständlich erwartet worden, schließlich dient das Höllenwesen zum Touristenfang wie sonst nur Nessi in Schottland und Frodo in Neuseeland. Seit 2009: http://www.russland-news.de/
Und seither beschäftigt er offenbar die „Wissenschaft“. http://www.handelsblatt.com/
Sogar zu ethnologischen Studien hat man es gebracht: http://german.ruvr.ru/
In Kürze gibt es eine ernstzunehmende Veröffentlichung von den Kindern Erich von Dänikens zum Thema.
Dies ist eine eher uninteressante Ecke in Irkutsk.
Auch nach Anatols Geburt haben, wie schon bei Lili, wieder jede Menge Freunde, Kollegen, Verwandte und allgemein Interessierte gefragt, ob denn unsere Kinder auch die russische Staatsbürgerschaft hätten oder bekommen würden oder beantragen könnten, sie seien doch beide in Russland zur Welt gekommen. Letzteres ist eindeutig unstrittig, doch sowohl Russland als auch Deutschland sind nicht als Staaten bekannt, die allzu freigiebig mit der Vergabe ihrer staatlichen Zugehörigkeit umgehen. Während das in Deutschland seit 1914 geltende und erst 2000 reformierte Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz inzwischen das Konzept doppelte Staatsbürgerschaft kennt, spielt dieses in Russland keine Rolle. Grundsätzlich gilt für beide Länder das Abstammungsprinzip, bedeutet: Es ist unerheblich, wo jemand geboren wird, sondern welchen Pass die Eltern, vorrangig die Mutter hat. (Mit der Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft in Deutschland wurde das Geburtsortsprinzip für in Deutschland Geborene wieder eingeführt.) Für uns Migranten gilt daher: Biologie kommt vor Geografie, und weil wir beide deutsche Staatsbürger sind, sind es in jedem Fall auch unsere Kinder und das russische Recht sieht das absolut genauso.
Viele Fragenden nehmen das mit einer gewissen Enttäuschung zur Kenntnis, eine doppelte Staatsbürgerschaft wäre doch etwas Interessantes gewesen und beantragen lässt sich so nur noch ein Wechsel, aber wozu das. Meinen russischen Kollegen ist dieser rechtliche Quark aber schon lange egal, Hauptsache gesund und munter und gültig ist sowieso nur das gefühlte Geburtsortsprinzip: Unsere Kleinen sind schließlich „echte Sibiriaken“ – und wenn sie das sagen, mit einem sehr großen Lächeln, klingt es wie eine ganz besondere Ehre…..
Um nun aber sich durchs russische Riesenreich bewegen zu können, benötigt man ein gültiges Staatsbürgerdokument. Innerhalb Russlands genügt im ersten Jahr die offizielle Geburtsurkunde. Die zu bekommen ist gar nicht so schwierig, man nimmt die weißen, grünen und rosa Zertifikate, die man bei der Entlassung aus der Geburtsklinik bekommen hat (oder auch zwei-drei Wochen später, wann sie eben fertig sind), geht zu dem Einwohnermeldeamt, das für den Stadtbezirk zuständig ist, in welchem das Kind geboren wurde, und erhält innerhalb von 1-2 Stunden die grüne Svidetel’stvo o Rozhdenii, nur echt mit rundem Stempel. So einfach kann russische Bürokratie sein, hätte jetzt auch niemand erwartet, oder? Aber ach, für eine Reise außer Landes, etwa zu Oma & Opa, braucht das Kind einen Pass. Und das geht so:
Weil wir als gute Arbeitsmigranten über keinen eigenen Wohnsitz mehr in Deutschland verfügen und daher ins Ausland abgemeldet sind, ist die in allen administrativen Fragen für uns zuständige deutsche Behörde das Generalkonsulat Nowosibirsk. Es wird zur allgemeinen Beeindruckung immer wieder hinzugefügt, dass dieses Konsulat dasjenige mit dem weltweit größten Amtsbezirk ist, nämlich vom Omsker Gebiet bis nach Wladiwostok bzw nach Kamtschatka und zur Beringstraße. (Sollten Sie mit diesen geografischen Angaben überfordert sein, schauen Sie einfach selbst in den Atlas, ich habe jetzt wirklich keine Lust, zu recherchieren und einzeln zu verlinken, wo das alles so liegt.) Rechtlich ist es so, dass jede passausstellende Behörde Deutschlands zur Passbeantragung den Antragssteller persönlich sehen muss, bei Kindern die beiden Eltern dazu. Es entstand folgende Situation: Anatol wurde am 21. März geboren, Frühlingsanfang, Internationaler Tag des Waldes, Welttag der Poesie und Welt-Down-Syndrom-Tag. Am 28. Juni lief Jennys Visum ab, das nach unserem Kenntnisstand nicht um ein weiteres Jahr verlängert werden und daher in Berlin mit Einladung der Universität neu beantragt werden musste. Da uns nicht allzu viel Zeit blieb, buchte ich einen Flug für den 28.06. nach Berlin und am 18.08. zurück nach Irkutsk, im Büro der Airline hieß es, die Nachbuchung des Kleinkindes mit dem Reisepass ist problemlos gegen geringe Gebühr möglich. Aber so einen Pass erstmal haben: Wenn Antragssteller und Eltern in Nowosibirsk erscheinen müssen, bedeutete das eine innerrussische Reise von 2×34 Zugstunden oder 2×1600 Flugkilometer für 4 Personen, denn Lili würden wir selbstverständlich mitnehmen müssen – alles in allem eine wenig angenehme Fahrt, die sich aufgrund der schlechten und teuren innerrussischen Flugverbindungen, die sich preislich bei 500,- € hin-und-zurück pro Erwachsenem und ähnlich auch bei der Bahn bewegen, zzgl Hotelübernachtungen auf mindestens 4 Tage und etwa 1500-2000 € erstrecken würde – für einen Kinderreisepass von max. 6 Jahren Gültigkeit. Unsere Anfrage ans Generalkonsulat um Erleichterung der Prozedur, bei der Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis stünden, schließlich wären wir jahrelang in Russland tätige Kulturmittler und daher auch einigermaßen offiziell und bei Lili vor drei Jahren konnte auf ihr persönliches Erscheinen auch verzichtet werden, wurde abschlägig beschieden, so seien die Regeln und die gelten eben auch für alle. Dass die Existenz des Kindes, wie aus den 38-seitigen Richtlinien zur Passbeantragung, die uns der zuständige Mitarbeiter des GK mitschickte, von einem vor Ort lebenden Deutschen offiziell bestätigt werden oder gar ein Konsulatsmitarbeiter selbst anreisen und nach dem Kinde schauen könnte, wurde großzügig ignoriert. Die Sache verkomplizierte sich im Mai, als Jenny in die Notaufnahme musste, da Hebammen, Chefärztinnen und sonstige Würdenträger unserer Geburtsklinik irgendwie die gesamte Nachgeburt übersehen hatten. Die eigentlich schon geplante Nowosibirsk-Reise, terminlich bestätigt aber aus allzu großem Widerwillen noch nicht gebucht, musste also abgesagt werden. Die Ärzte verordneten Jenny und Anatol umfangreiche Bettruhe und Vermeidung von Reisestrapazen, was der zuständige Konsulatsmitarbeiter am Telefon damit kommentierte, er verstünde nicht, wieso Frau und Kind derzeit nicht reisen könnten, einen Monat später, wenn das Visum abläuft, dann aber doch. Auf ein, und sei es nur aus rein formalen Gründen in den Hörer oder in eine Mail gerotztes „Gute Besserung“ wartete man ebenso vergebens, wie zuvor nicht auch nur der Hauch einer Andeutung von „Herzlichen Glückwunsch zur Geburt“ o.ä. zu vernehmen gewesen war. Es handelt sich ja um eine Behörde. Das Kind hatte für einen voll gültigen Reisepass zu erscheinen, oder aber, wenn nur ich ihn mit entsprechenden Vollmachten meiner Frau und Attesten der Ärzte ausgestattet allein beantragen würde, könne der Pass maximal ein Jahr gültig sein, dies würde auch eine Anfrage an die „Zentrale“ in Berlin in unserem Fall ergeben haben, obwohl die nur antworteten, Ausstellungsprocedere und Passdauer lägen im Ermessen des Konsulates. Und es ermaß strikt. Selbst der direkt angeschriebene Konsul, dem ein Kollege in Nowosibirsk persönlich auf unsere Bitte hin den Fall zur Unterstützung vortrug und mündlich auch entsprechendes formuliert zu haben schien, schwieg sich auf unsere dreifache Anfrage bzw Bitte um Prozedurerleichterung hin aus. Lieber kommentierte er eine Mail bezüglich der Visaanträge von Studierenden mit den Worten: „A lack of planing on your side does not contribute an emergency on our side.“ Ich kann Ihnen heute wirklich nicht mehr sagen, warum wir diesen ziemlich arroganten Satz als sehr persönliche Unverschämtheit empfanden, formuliert von einer Person, die sich sonst Würde anmaßt. Als ich schließlich allein mit jeder Menge Papier, beglaubigt, übersetzt, mit Apostille versehen und ebenfalls beglaubigt und übersetzt etc, in Nowosibirsk aufschlug, war selbstverständlich von den mit unserem „Vorgang“ beschäftigten männlichen Mitarbeitern bzw Leitern des Konsulates und deren zuständigen Abteilungen niemand sichtbar. Den Papa im direkten Sicht- und Gesprächskontakt ein bisschen beruhigen durften die stets freundlichen weiblichen Konsulatsmitarbeiterinnen.
Und so erhielt ich innerhalb von vier Stunden einen Pass, der mit Antragsgebühren, Flug- und Hotelkosten und Gebühren für Übersetzungen und Beglaubigungen 800,- € gekostet hat, nur ein Jahr gültig ist und also nächstes Jahr neu beantragt hätte werden müssen, selbstverständlich nur mit versammelter Familie vor dem Schalter und 2000 € Reisegeld. Schwierigkeit dabei: Um wieder nach Russland einreisen zu können, musste ich für Anatol ein Visum in Berlin beantragen, das an mein ebenfalls neu zu beantragendes Arbeitsvisum gekoppelt ist – wobei diese Arbeitsvisa für ein Jahr gültig sind, aber erst einmal nur für 3 Monate vergeben werden, um sie dann in Russland verlängern zu lassen. Spätestens diese Verlängerung aber hätte Tolja nicht mehr bekommen, denn der Reisepass muss mindestens noch 6 Monate nach Ablauf des Visums gültig sein, so dass wir spätestens im Oktober einen neuen Pass hätten beantragen müssen, und ich weiß nicht, ob Arbeitsvisa und ihre Verlängerungen von einem auf den anderen Pass übertragbar sein können, oder ob wir nicht mit dem neuen Pass gleich nochmal in Berlin ein neues Visum hätten beantragen dürfen.
Sind Sie noch dran?
Hier: So sah der schöne teure Pass aus. Denn die Lösung, mehrfach angeboten von der freundlichen Mitarbeiterin des Konsulates, die meinen Antrag vor meinen Augen bearbeitete, geht so: Jede deutsche Passbehörde in Deutschland kann uns einen Pass ausstellen, wenn sie einen Ermächtigungsantrag an die für uns zuständige Behörde (Nowosibirsk) stellt. Die Mitarbeiterin des Bürgeramtes der Stadt Brandenburg an der Havel wusste darum und tat das, und nach zwei Wochen, in denen die Brandenburger Kollegin schriftlich Nowosibirsk glaubhaft versichern musste, dass wir auch wirklich als komplette Familie bei ihr vorsprechen und nicht wieder so krumme Dinger drehen mit Vollmacht etc, konnte sie uns nun also einen 6jährigen Reisepass für Tolja ausstellen und den alten, teuren, ungültig machen. (Und weil wir schon dabei waren, haben wir gleich noch einen neuen für Lili mit dazu genommen, denn mit drei Jahren sah sie ihrem alten Passbild von 4 Monaten nicht mehr wirklich ähnlich.)
Aber soweit waren wir eigentlich noch gar nicht, denn ich befand mich immer noch irgendwo in Sibirien. Zwar hatte ich nun, Anfang Juni, einen Pass für Tolja, aber so einfach kommt man damit nicht aus Russland raus. Man braucht weiterhin ein gültiges Ausreiseticket und, das wichtigste, ein Transitvisum. Letzteres ist eine russische Spezialität: Jeder Ausländer, der Russland betritt, muss eine Migrationskarte ausfüllen, doppelt (seit diesem Sommer wird das nicht mehr per Hand im Flugzeug gemacht, sondern die Passbeamtin übernimmt das per Computer, sehr angenehm), eine Hälfte behält die Passkontrolle bei der Einreise, die andere muss bis zur Ausreise aufbewahrt werden und wird bei der Passkontrolle abgegeben – es ist eines der wichtigsten Dokumente, über die man als Ausländer in Russland verfügen kann. Tolja nun aber, gebürtiger Ausländer, war ja selbst nie nach Russland eingereist, woher sollte er also seine Migrationskarte haben? Für solche Fälle gibt es das Transitvisum, das spätestens 10 Arbeitstage vor Ausreise bei der Migrationsbehörde beantragt werden muss, das ist ein grünes Papier, kostet 200,- Rubel und drei schwarz-weiß-Passfotos. Man braucht lediglich einen Pass (vorhanden) und das Ausreiseticket.
Und damit kommt endlich Herr Wowereit ins Spiel. Genauer: die Sache mit dem Flughafen. Ich hatte ja damals, im April, Flugtickets gebucht, hin und zurück. Und jetzt wollte ich eben den kleinen Tolja mit dazubuchen. Das ging aber nicht so ohne Weiteres, weil auf den Tickets das Ziel BER vermerkt war, inzwischen hatte sich aber herausgestellt, dass BER auf unabsehbare Zeit nicht existieren würde, was ich einfach mal pauschal dem Berliner Bürgermeister zur Last lege. Und wegen ihm verbrachte ich einige Stunden und Akkufüllungen am Mobiltelefon in sehr ausführlichen Gesprächen mit der Moskauer Zentrale der Fluggesellschaft, über die die Flüge gebucht waren – und jeder neue Mitarbeiter hat klarerweise keine Ahnung von meinem Problem und ich darf alles von vorne erzählen. Aber ich bin doch nachhaltig beeindruckt und möchte den Kolleginnen dort auch einmal wirklich danken, dass innerhalb von zwei Tagen doch alles ganz wunderbar funktioniert hat und ich nur meine Kreditkartendaten am Telefon aufsagen brauchte, um für ca 75,- Euro ein Ticket für unser Söhnchen zu kaufen, mit dem auch fristgerecht das Transitvisum beantragt werden konnte – kurz: Alles war bis dahin gut.
In Deutschland dann stand fast als allererstes der Besuch beim Brandenburger Bürgeramt an zwecks Passneubeantragung, wie erwähnt. Denn so der Ablaufplan für den Sommer: Die neuen Pässe bzw ein Foto von ihnen mussten dann nach Irkutsk an meine Uni, damit diese Einladungen ausstellen kann, die von der Migrationsbehörde in Kopie an das russische Konsulat in Berlin geschickt werden, wo ich die Visa beantragen wollte. Die Einladungen sollten per Kurier – wir hatten es bereits nach Mitte Juli, etwa eine Woche Postversand, dazu noch 14 Tage Visabearbeitung im russ. Konsulat, unser Rückflugtermin Mitte August war noch nicht in großer Gefahr – nach Brandenburg geschickt werden, allerdings macht das Leben ja nur halb so viel Freude, wenn alles nach Plan läuft. Also vergaß ich eine Kontakttelefonnummer anzugeben, ohne die kein Kurier verschickt. Das bemerkte ich erst zwei Wochen später, weshalb sich der Versand doch sehr verzögerte und eine Umbuchung des Rückfluges drohte. Anfang August wurde per Mail zwar der vorhandene Rückflug bestätigt, aber das war vorerst unwichtig. Schließlich trafen die Einladungen doch zu spät für eine rechtzeitige Visabeantragung ein, und ich rief erneut die Moskauer Zentrale an bzw versuchte mein Glück erst einmal in einem Kontaktbüro in Berlin, das auf der Website der Airline angegeben ist. Eine freundliche Frau meldete sich, wollte partout nicht auf deutsch mit mir reden und auf die Schilderung meines Problems der späten Einladungen und Flugumbuchung erklärte sie mir Einzelheiten des Visaantragsverfahrens im russischen Konsulat Berlin. Denn dort arbeitete sie und nicht im Büro der Airline, diese habe nämlich falsche Kontaktdaten auf der Website angegeben, doch die richtigen wusste die Frau am Telefon auch nicht. Also probierte ich das Büro in Frankfurt. Das immerhin hatte die richtige Nummer aufgeschrieben, aber helfen konnte mir der Mitarbeiter dort auch nicht, denn die Tickets hatte ich ja in Russland und zudem im Internet gekauft, da bleibe mir nur die Moskauer Zentrale. Außerdem sehe er gerade, dass unsere Rückflugtickets storniert seien, am 9.August. Das war der Tag, an dem ich schriftlich die Flugbestätigungen erhalten hatte. Den Grund für die Stornierung konnte er nicht nennen, ich müsse mich für alle weiteren Fragen ohnehin, sowieso, wie gesagt. Also tat ich das. Und wieder einmal war ich schwer von dieser Moskauer Zentrale beeindruckt, denn innerhalb von einer halben Stunde hatte ich die aus unbekannten Gründen stornierten Tickets wiederbelebt, dazu eine neue Buchungsnummer, mit der ich nach Erhalt der Visa die neuen Tickets buchen könne. Die Visa selbst bekam ich innerhalb von zwei Tagen, zwei Wochen hätte es gedauert, wenn ich voll gültige Jahresvisa mit Mehrfacheinreise beantragt hätte. Ich fragte nicht nach; der Mitarbeiter im vergangenen Jahr hatte behauptet, diese Jahresvisa würden überhaupt nicht ausgestellt, nachdem er eben jene ein weiteres Jahr zuvor selbst bereits ausgestellt hatte…. Egal. Die Visa waren da, jetzt umbuchen. Und auch das ging wieder ganz problemlos per Anruf nach Moskau. Für die Bezahlung wurde ich unter meiner deutsche Nummer angerufen, zuerst für die eigentliche Gebühr, dann noch einmal, weil 37,- Rubel (80 Cent) für Anatols Ticket in der ersten Rechnung vergessen worden waren. Und am Nachmittag hatte ich neue Flugtickets. Und es war ein verdammtes Glück: Selbst wenn die Einladungen rechtzeitig gekommen wären, hätten wir doch am 18. August ziemlich blöd im Flughafen rumgestanden, weil die alten Flüge noch mit den alten Pässen der Kinder gebucht waren, und mit den neuen hätten wir dann einfach nicht fliegen können.
So aber hatten wir diese ganze Reisescheiße noch ziemlich gut überstanden, Pässe, Visa und Flugtickets. Und zwischendrin gab es dann auch mal Momente, an denen Formulare und Konsulate keine Rolle spielten. Und das ist es doch allemal wert.
UPDATE 28.04.2020
8 Jahre später (!) hat der Flughafen BER nun endlich seine Baufreigabe und kann mit dem Probebetrieb beginnen, evtl sogar Ende Oktober regulär eingeweiht werden. Beeindruckende Ingenieursleistung.
Die Sommer in Irkutsk bekomme ich leider überhaupt nicht mit, weil alle Familienangehörigen, Verwandten und Freunde immer darauf bestehen, dass wir den Sommer bei ihnen in Deutschland verbringen, und wir uns natürlich auch auf die Freunde, Verwandten, Familienangehörigen freuen, ebenso wie auf die nicht ganz so trockene, deutlich weniger staubige Luft in Europa. Auch wenn die Reisen hin und wieder zurück sehr strapaziös sind, doch das muss dann eben sein. Und für einige Zeit ist die Stadt am Baikal dann auch für uns sehr weit weg. So weit, dass man sich gar nicht vorstellen kann, was da so in der Zwischenzeit los ist.
Doch tat sich Erstaunliches: Zuerst machte die Red Rocks Tour in Irkutsk halt. Das ist eine kulturelle Werbetournee für die Winterspiele Sotschi 2014, und für diese Tour durch insgesamt 20 russische Städte vom 15. April bis 15. September von Rostov am Don bis Irkutsk und zurück nach Kaliningrad konnten namhafte russische und internationale Künstler gewonnen werden: So spielten am 4.August in Irkutsk (nach der Hymne für die Sotschi-Spiele) tatsächlich die New Yorker Hercules and Love Affair mal so eben kostenlos auf dem zentralen Square Kirowa. Und anderswo traten Panic! At the Disco oder Röyksopp auf. Man kann ja von den Spielen 2014 halten, was man will, das Land wird professionell auf das Ereignis eingestimmt. (Mir z.B. hatte noch vor unserem Sommerurlaub eine Kollegin eine 25-Rubel-Sondermünze „Sotschi 2014“ geschenkt, als Glücksbringer.) Und ich habs verpasst…
Gleichzeitig wurde unter dem Titel „Allee der Innovationen“ der Versuch gestartet, den öffentlichen Personennahverkehr der Stadt ein bisschen zu modernisieren. Zumindest optisch. Noch im Juni fand an meiner Universität eine Konferenz zu Transport und Verkehrsplanung statt, bei der es u.a. um die Frage ging, wie man den enormen Staus in den russischen Städten Herr werden könnte. Der jetzige Modellversuch an insgesamt 10 Haltestellen setzt bereits NACH der Beantwortung dieser Frage ein, sieht todschick aus und ist obendrein tatsächlich innovativ: denn es wird erstmals Solarenergie verwendet. In einer Region, die für sich in Anspruch nimmt, 300 Sonnentage im Jahr zu haben und damit gleich viele wie Sotschi (weswegen die Winterolympiade dann hundertprozentig sehr telegen sein wird), gibt es bislang absolut keinerlei Bemühungen, diese Energiequelle irgendwie nutzbar zu machen. Nun also auf Bus- bzw Straßenbahnwartehäuschen zum Betrieb der Beleuchtung, der WLAN-Spots und für die Anzeige, wann die nächste Bahn zu erwarten sein wird (letzteres kann als vage Vorraussage prognostiziert werden, denn bei so viel Stau und Unfällen ist auf absolut nichts Verlass). Wann die Häuschen mit dem schönen Titel „Intellektueller Haltestellen-Komplex“ tatsächlich den Betrieb aufnehmen, ist bislang unklar. Auf jeden Fall sollen sie erst einmal im Winter auf Tauglichkeit und Beständigkeit getestet werden, und wenn das zufriedenstellend verlief, soll die gesamte Stadt aufgerüstet werden. Was dann eine echte Herkules-Aufgabe sein wird.
Nicht ganz so futuristisch, aber dennoch sehr ungewöhnlich, war der vergangene Sonntag. Denn während in London die Paralympics stattfinden und in Irkutsk die irkutsker Medaillengewinner der „normalen“ Olympiade herzlich empfangen werden, gab es im zentralen Stadion eine paralympische Wettbewerbsveranstaltung zu Ehren des Irkutsker Oblastes: einige Dutzend RollstuhlfahrerInnen lieferten sich mehrere 75m-Sprintrennen, weil in diesem Jahr das Irkutsker Gebiet 75 Jahre alt wird. Das Spektakuläre an der etwas seltsamen Sportveranstaltung war die Tatsache, dass ausschließlich RollstuhlfahrerInnen (Männer, Frauen, Kinder) zugelassen waren, die sonst in der Öffentlichkeit absolut nicht in Erscheinung treten. Weil es schlicht unmöglich ist: Allein das Haus, in dem wir wohnen, ist etwa 5 Jahre alt – und man kann es nur über eine kleine, aber steile Treppe betreten, schon ein Kinderwagen ist nicht vorgesehen, um wieviel weniger ein Rollstuhl? Und schön auch, dass es neue Wartehäuschen gibt, aber Bus oder Bahn sind schon für ältere Menschen eine echte Herausforderung, der Höhenunterschied von Straße zu Innenraum liegt bei über einem Meter, einzig mittels vier Stufen zu überwinden. Fragen, die man sich also stellen könnte, wären z.B.: Wo und wie leben RollstuhlfahrerInnen, wie halten sie sich sportlich fit und wie kommen sie zu einem solchen Sportereignis? Wieviele gibt es überhaupt? Und wo ist die Klinik im Irkutsker Gebiet, die über rollstuhlgerechte Eingänge verfügt? ——-
Jetzt lebe ich schon vier Jahre in dieser Gegend und hab das alles immer noch nicht verstanden.
Das russische Verhältnis zum Sport ist, nicht anders als woanders auch, immer auch von einem gewissen Humor geprägt. Umso schöner, wenn der Name eines Sportlers dankbarer Anlass für den einen oder anderen Scherz ist, um der ganzen Sache den heiligen Ernst auszutreiben. Beim gestrigen Sieg der deutschen Mannschaft über die dänische schoss bekanntlich Lars Bender den entscheidenden Treffer. Der von der Zeit als EM-Tweet des Spiels gekürte Twitter-Post ist diesbezüglich ein netter, einfach zu erfassender Kalauer und ansonsten nicht weiter interessant. Russischer Humor hingegen ist meist ein für Außenstehende nicht ohne Weiteres zu durchdringendes Geflecht aus Selbstreferenzen, vorrangig Bezüge zu russischer und sowjetischer Hoch- und Populärkultur herstellend.
Der Sportreporter Igor Timashev des russischen Fernsehens hatte gestern den Auftrag, das Parallelspiel der EM-Gruppe B, Portugal-Niederlande, zu beobachten und zu kommentieren, weshalb er vom deutschen Einzug ins Viertelfinale unmittelbar nicht viel mitbekam. Dennoch hat er einen minimalen Spielbericht verfasst, in dem er gleich zu Beginn mitteilt, das Spiel aus benannten Gründen gar nicht gesehen zu haben. Der Rest des Absatzes ist eine sehr russische Anekdote: Der für das Deutschland-Spiel eingeteilte Reporter weile nämlich derzeit in der Ukraine, genauer: in Odessa. Und als Igor erfuhr, dass den deutschen Siegtreffer ein Lars Bender erzielt habe, fragte er seinen Kollegen sofort, ob er sicher sei, ihn nicht mit Ostap verwechselt zu haben; möglicherweise sei er von den Wellen des Schwarzen Meeres angespült worden.
Wenn man jetzt keine Ahnung hat, wer oder was mit „Ostap“ gemeint sein könnte, dann kennt man sich einfach in der russischen Literatur nicht aus. Ostap Bender ist die Hauptfigur der beiden Romane „12 Stühle“ und „Das goldene Kalb“ von Ilja Ilf und Jewgenij Petrow, die in der Sowjetunion mehrfach verfilmt wurden und kulturelles Allgemeingut geworden sind. Der zweite Roman spielt hauptsächlich in „Tschernomorsk“ (eine ironische Version von Odessa). Ostap Bender ist der Typ des frühsowjetischen Hochstaplers und Kleinkriminellen und versucht in beiden Romanen mit allerlei Gaunereien an viel Geld zu gelangen, was selbstverständlich scheitert. Die Romane sind eine Parodie auf die Zeit der 1920er Jahre, sowohl Bücher als auch Verfilmungen sind außerordentlich populär und ein Fundus für groteske Zitate. In Russland auf Ostap anzuspielen ist in etwa vergleichbar, wie in Deutschland einen Loriot-Sketch zu zitieren. In diesem Kontext bedeutet die Anekdote von Igor Timashev also etwas wie: Mein Kollege hat sich übers Ohr hauen lassen.
Nun, wir wissen es besser. Was das Ausscheiden der Sbornaja bei der EM betrifft, so wird das (noch) nicht zum Anlass für so leichtfüßige Späße genommen. Ein Bekannter gestand mir heute morgen etwas zu laut, dass er sehr froh über das Aus der russischen Mannschaft ist, denn jetzt könne er endlich wieder ruhig schlafen, weil die Kneipe unter ihm nun keine Live-Übertragungen mehr anbiete und also auch keine zu laut jubelden Fans ab nachts halb 4 mehr anlocken könne. Wobei ich den Eindruck hatte, dass er, wenn die Spiele für sibirisch annehmbare Zeiten ausgetragen worden wären, ebenfalls liebend gern in der Kneipe gesessen und gejubelt hätte. Wenn ich etwas wacher gewesen wäre, hätte ich ihm wohl vorschlagen können, dass man sich jederzeit zum Hausmeister umqualifizieren lassen und z.B. in der Kneipe unter ihm auch mal aufräumen könne. Aber so ein Ostap-Bender-Zitat fällt einem der russischen Populärkultur Außenstehenden nicht mal so eben ein – und wer weiß, ob er es dann auch tatsächlich so verstanden hätte, wie ich mir das gewünscht hätte haben können. Also sage ich besser gar nichts. Russischer Humor ist nach wie vor ein nicht ohne Weiteres zu durchdringendes Geflecht …