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Anatol/selbst

Frühlingsanfang

Posted by Sascha Preiß on
Das Wetter/Liljana/Ulica

Betrachtung des Frühlings

Posted by Sascha Preiß on
minimal stories/Ulica

Anmerkung zur Situation des russischen Sports

Posted by Sascha Preiß on

Die hochgewachsene Studentin in Turnschuhen und Sportjacke tritt leichten Schrittes aus dem Bus auf die Straße. In der Hand hält sie eine daumennagelgroße Papierkugel, wahrscheinlich ein eingewickelter Kaugummi. An der Bordsteinkante hält sie inne und peilt den Mülleimer an. Routiniert wirft sie den Abfall zum Korb, konzentriert verfolgt sie, wie die Kugel deutlich vorbeifliegt. Ebenso routiniert ärgert sie sich kurz und geht schnell weiter. Ein Student in einer Bosco-Jacke, der dies beobachtete, hat inzwischen seine Zigarette aufgeraucht und geht auf den Bus zu. An der Bordsteinkante dreht er sich um und wirft die Zigarette Richtung Korb. Er trifft ebenfalls nicht. Auch wenn sportliche Ertüchtigung zum schulischen und universitären Pflichtprogramm in Russland gehört: Die Erschütterungen im Selbstverständnis aufgrund des schlechten Abschneidens bei den vergangenen beiden Olympischen Spielen in Peking und Vancouver sind nach wie vor deutlich sichtbar.

Ästhetik/Das Wetter

Vorfreude

Posted by Sascha Preiß on

Nachdem in der vorigen Woche in ganz Russland Masleniza gefeiert wurde, bei dem zum Abschluss eine Strohpuppe unter Bitten um Vergebung der begangenen Sünden verbrannt und zugleich auch der Winter verabschiedet bzw der Frühling willkommen geheißen wird, dekorieren auch die Bekleidungshersteller in der Stadt ihre Werbetafeln nun von Pelzmotive auf Frühlingskollektion um. Das mag angesichts enormer Schneemengen auf den Straßen und morgendlichen -25° noch etwas verfrüht erscheinen, doch zur Vorbeugung gegen Depressionen ist es ein wahrscheinlich geeignetes Mittel. Das Model auf dem folgenden Plakat hat vermutlich eine besonders große Masleniza-Puppe verbrannt und die neue Jahreszeit umso intensiver herbeigesehnt, gegen die schier unerschöpfliche Lebens- und Frühlings-Vorfreude, die im einnehmend variablen Minenspiel hervorbricht, ist schließlich (noch) kaum ein Kraut gewachsen:

Hoffen wir, dass das Jahr nach dem 4. März vielleicht sogar noch ein bisschen bunter und munterer werde, als es uns verheißen ist!