350 Jahre Irkutsk!
Am 14. September fanden die offiziellen Feierlichkeiten zum 350. Jubiläum der Stadtgründung Irkutsks statt. Die 1661 am Angara-Ufer gegenüber der Mündung des Flusses Irkut – daher der Name – gegründete Kosakenfestung hat im Laufe ihrer recht kurzen Geschichte doch allerhand erlebt. Hervorzuheben sind dabei die schnelle Entwicklung zum Wirtschafts- und Verwaltungszentrum Ostsibiriens innerhalb eines Jahrhunderts, die unerwartete kulturelle Blüte aufgrund der verbannten Dekabristen, und nicht zuletzt die völlige Neugestaltung der Stadt nach dem verheerenden Brand von 1879. Mit Ausnahme des für den Baikalsee und die Streckenführung der TransSib folgenreichen Baus eines Wasserkraftwerks östlich der Stadt (1950-59) und manchem Kirchenabriss hat die sowjetische Ära vergleichsweise wenige gravierende Spuren im Stadtbild hinterlassen, weshalb Irkutsk eine gewisse sibirische Ursprünglichkeit bewahren konnte. Im Rahmen der Vorbereitungen zu den Geburtstagsfeierlichkeiten wurde das 130. Stadtquartal völlig umgestaltet (zwischen Dezember 2009 und Februar 2010 brannten 9 alte, bewohnte Häuser ab) und im historischen Stil zum Stadtgeburtstag neu eröffnet. Sämtliche Fassaden der Innenstadt wurden renoviert und neu gestrichen, alle Gehwege wurden neu verlegt und werden es z.T. noch immer. Letzteres allerdings sind Arbeiten, die Jahr für Jahr stattfinden, weil der sibirische Frost den Gehwegplatten ziemlich zusetzt. Darüberhinaus sind die Festlichkeiten, mit mehr als 5000 Polizisten gesichert, erstaunlich unfallfrei über die Stadtbühnen gegangen. Das darf ruhig weitere 350 jahre so bleiben.
Hier ein paar Bilder vom Volksfest auf dem zentralen Kirow-Square, unmittelbar vor Beginn des bis in die Nacht dauernden Festtagsprogramms: http://www.flickr.com/photos/51543792@N08/sets/72157627689259602/